Eifel Rallye Festival 2011

Jochi Kleint und Klaus Hartjen auf der Zielrampe mit ihrem Ascona 400

Das Festival ist nun vorbei. Alle schönen alten Rallye Buliden aus den vornehmlich 70er und 80er Jahren sind wieder daheim im Service und werden für den nächsten Lauf wieder auf Vordermann gebracht oder einfach nur wieder in die Garage gestellt. Es war atemberaubend so viele interessante Fahrzeuge geballt auf einem Fleck sehen zu können. Aber nein, nicht nur sehen, sondern vor allem auch hören und auf den Wertungsprüfungen auch fahren sehen.

Wertungsprüfung ist etwas übertrieben, denn es wurde nicht auf Zeit gefahren. Die Absperrungen der Strecke hatten DRM Standard, mit allem was man benötigt. Feuerwehr, Rettungswagen, Rallye-Arzt, alle waren vor Ort und so konnte auf Bestzeit gefahren werden. Es wurde aber keine Zeit genommen, kein Wettbewerb ausgefahren. Es ging um die Show, um das Erlebnis dieser Fahrzeuge und das geht am besten, wenn man sich nahe am Limit oder sogar ganz am Limit bewegt. Die Show war perfekt. Wenn man eine Zeit haben wollte, so musste der Beifahrer selber die Zeit nehmen um später diese mit anderen zu vergleichen. Ein tolles Konzept, das meiner Meinung nach voll aufgegangen ist.

Walter Röhrl im "Mantaloch" WP 5

Tausende von Zuschauern säumten die Prüfungen und auch den Service Bereich. Bereits am Donnerstagabend begann ein Shakedown, wo die Fahrzeuge getestet werden konnten und auch alternative Beifahrer mit auf die Strecke genommen wurden. So hatten viele Zuschauer und VIPs die Gelegenheit einmal in einem Rennwagen unter schnellen Bedingungen zu sitzen und das Feeling des Rallyesports in sich aufzusaugen. Der Shakedown war schon richtig gut besucht. Hunderte von Zuschauern säumten die kleine Strecke und applaudierten den Teilnehmern, wenn der eine oder andere Drift gelang.

Freitagabend begann die erste Wertungsprüfung. Der Tag war für das gemeinsame Fotoshooting und für Servicearbeiten eingeplant. Auch hier waren tausende von Zuschauern im Service und auf der Rallye-Meile unterwegs, wo man sich mit Rallye Fotos, Rallye Videos, Programmheften oder Modellautos eindecken konnte. Autogrammstunde von einigen VIP Fahrern, unter anderem Walter Röhrl und Joch Kleint, stand ebenso auf dem Programm. Walter Röhrl beschrieb seine freie Zeit zwischen den Prüfungen nur mit “Während andere Fahrer Pause machen konnten, habe ich mir die Finger wundgeschrieben.” Soviel Autogramme durfte er schreiben, aber auch anderen Fahrern ging es nicht viel besser. Jochi Kleint war ebenfalls fast permanent von Fans umzingelt und durfte alte Fotos, mitgebrachte Modellautos oder einfach nur Autogrammkarten unterschreiben.

Interview von Rallyemovie24 mit Jochi Kleint

Die erste Wertungsprüfung als Rundkurs gefahren, mit einer Sprungkuppe am Zuschauerpunkt 1 war ein großes Highlight. Leider musste die WP kurzfristig abgebrochen werden, nachdem Sepp Haider seinen Mercedes 500 SL unsanft parken musste. Die Bremsen fielen aus und als Notausgang war nur der Weg über einen Acker möglich. Leider war der Mercedes danach so stark beschädigt, dass er am kommenden Samstag nicht mehr teilnehmen konnte.

Auch Jochi Kleint musste seinen Ascona 400 nach etwa einer Runde in den Service bringen und die WP abbrechen. Die Bremsen auf der Hinterachse waren festgefahren, nach einem Einsatz der Handbremse. Diese hatte am Donnerstag beim Shakedown gar nicht funktioniert und die Mechaniker von Wolf Youngtimerservice hatten am Freitag den Wagen daraufhin noch einmal überprüft. Die Waagebalken Bremse war wohl etwas verstellt und wurde korrigiert. Die Handbremse ging nun wieder, aber scheinbar zu gut. In der Nacht zum Samstag wurden die Bremsen komplett zerlegt und wieder neu eingebaut. Der Ascona konnte so zum Glück am Samstag starten und hat auch komplett bis zum Ende gehalten.

Kleint/Hartjen beim Service-Out in Daun

Am Haupttag wurden nun die restlichen Wertungsprüfungen gefahren. Gesamt gab es noch 8 WP auf 4 Strecken zu befahren. Davon war die WP 7/9 aus Rundkurs ausgelegt. Servicezeiten waren großzügig ausgelegt und der Service wurde nach 2 WP immer angefahren. Die betagten Fahrzeuge wollen einfach etwas mehr getätschelt werden, als die modernen Rallyewagen. Zudem haben natürlich die Zuschauer im Servicepark damit ausreichend Zeit gehabt sich die Fahrzeuge und auch die Arbeiten an diesen Fahrzeugen sich in Ruhe ansehen zu können.

Die Veranstaltung endete mit einer großen Rallyeparty im Stadtzentrum von Daun. Leider fing es genau zum Start der Party und Preisverleihung des SMS-Votings zu regnen an.

Bilder vom Samstag gibt es noch hier im Anhang, die Gesamtbilder sind in der Galerie zu finden: https://www.ckworks.de/wp/v/rallye/eifel2011/